Für den ersten Regensburger Whisky-Walk wollten wir auch eine Grappa nach dem Snack im Programm haben und griffen zu bester Qualität: Die Distilleria Berta aus Nizza Monferrato (zwischen Turin und Genua) setzt sich rigoros zum Ziel, Italiens ‚numero uno‘ in Sachen Grappa zu sein, was Experten immer wieder bestätigen. Die Riserva del Fondatore ist die älteste erhältliche Abfüllung. Dieser Jahrgang (1989) wurde zum 60. Firmenjubiläum aufgelegt. 20 Jahre Reifung in verschiedenen Hölzern mittlerer Röstung hinterlassen eine bernsteinfarben schimmernde Essenz. Die diskontinuierlich in kleinen Kupferkesseln gebrannten Trester setzen sich zusammen aus den Rebsorten Nebbiolo da Barbera, Barbaresco und Barolo der besten Winzer. So eine Grappa für ungefähr 130 Euro ist geschmacklich natrürlich hochkomplex und entspricht nur bedingt der gängigen Vorstellung dieser Spirituose, die stark aufgeholt hat:
Verkostungsnotiz:
In sich stimmig und gleichbleibend von der Nase bis zum Abgang. Die Leitaromen sind Aprikose (zunächst etwas zu dominant, dann aber nach ein paar Minuten weniger vordergründig) und Vanille sowie die klassische Grappa-Traubenbrandnote. Daz treten reifes Obst (auch Kirschen), Trockenfrüchte, v.a. Datteln und Rosinen, sanfte florale Noten, ein dezenter Hefeton, englischer Christmas-Cake, exotische Hölzer (Sanddelholz etc.), fruchtiger Pfeifentabak alter Männer, Karamell, aber auch Gewürze wie Zimt und Kurkuma. Diese Komplexität lässt sich im fast saftigen Geschmack ebenso erkennen wie im sehr langen angenehmen Abgang. Insgesamt eine großartige und trinkige Grappa, wenn man langgereifte Brände liebt.
Score: 91
Wenn Ihr mehr über Berta und deren Produkte wissen wollt, klickt den Link neben dem Logo:
http://www.distilleria-berta.de/index.php