Review: Zwei günstige Weine unter der Lupe (Alejandro Fernandez ‚Dehesa la Granja‘ 2004 und Frescobaldi ‚Santo Spirito 11‘)

Alejandro Fernandez ‚Dehesa la Granja‘ 2004 Castilla y Leon 14%

Bouquet: Sehr verführerisch mit süßen balsamischen Tönen, Eiche vom Feinsten (aber nicht zu viel), Räucherspeck, Toast, reife Brombeeren und Himbeeren, dezente animalische Noten, gut balanciert.

Geschmack: Viel Holz (Röstaromatik), aber dann kommt ein fruchtig-süßlich zupackendes Trinkerlebnis mit den gleichen Aromen des Bouquets.

Abgang: Lang mit getoasteter Eiche, Frucht, Rauch und Balsamico extra vecchio.

Bewertung: 92+ (2011):

Kommentar: Bang for your buck. Richtig gut, nur der Ausbau brachte etwas viel Holzaromatik. Noch sehr frisch, aber schon trinkig, eher auf der modernen Primäraromenseite. Ideal zu Vorspeisen mit getoastetem / backfrischem Brot. Auch ein guter „Käse-Wein“.

 

Frescobaldi ‚Santo Spirito 11‘ Vino Liquoroso 16%

Kommentar: Für das Kochen gekauft, und nicht einmal dafür verwendet: Der Beweis, dass man – falls liquoroso auf dem Etikett oder der Banderole steht – die Finger davon lassen sollte. Dieses Produkt ist noch wesentlich langweiliger und untypischer als der Liquoroso Vin Santo von Antinori: eher Weißweinaroma a la Pinot Grigio-Massenware mit einem Touch getoasteten Fassaromen und braunem Zucker, kein typischer Vin Santo-Geschmack, auch einem Vino Santo unwürdig. Noch dazu ist das zum Aufspritten verwendete Material minderwertig. Dieser Wein mag günstig sein, aber dennoch ist er das Geld nicht wert. Investieren Sie lieber in einen echten Vin Santo, selbst beim Backen oder für Dolce! Mein Tipp dazu: San Giusto a Rentennano, Boscarelli oder Avignonesi (teuer).

Bewertung: 76 (2011)

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