Ein paar Tasting-Notes: Speyside Region, Orkney und Glenrothes

Speyside Region 44y.o. Mancarella Private Bottling 49,6 %

Kommentar: mancarella 2In der Nase absolut typisch, rund, malzig und komplex, Pfirsich, Kokosnuss, Guave, Mango, Passionsfrucht, weißschokolierte Früchte, viel Honig, Minze, Spur Anis, Holz bringt Würze und ist noch nicht zu !aut. Am Gaumen ähnlich, ebenfalls äußerst rund und gelungen mit genug Kraft, Fruchtkorb, insbesondere Maracujasaft mit Honig, Creme Brulee; auch noch Säure neben der fetten Cremigkeit, spät auch Anis. Gewinner!

Score: 92

 

Speyside Region 43y.o. Whisky-Fässle 1973 – 2017, Sherry Butt, 51,3%

Kommentar:Speyside-Region-43-Jahre-1973-Whisky-Fässle-Duck Kiwi-Bombe (DER KIWI-Whisky) und Tropen-King (Maracuja, Birne, Kokosnuss, Mandeln, Zotrusfrüchte, Guave, Sternfrucht, gelbe Äpfel usw.), Eiche zuerst da, aber noch nicht zu viel, dann weniger werdend, fette Vanillecreme im Krapfen, Honig, interessante geringe Würze, Leder, Minzfrische, dunkle Planke. Im Mund folgt er der Nose mit Frucht und Creme, auch Kokos, doch der Abgang wird kräftig und würzig, fast scharf (pfeffrig und holzig) . Lang! Afterburner – if you like a rollercoaster (zuerst mild, dann richtig holzwürzig werdend).

Score: 91+

 

Speyside Region 26 y.o. Whisky-Fässle 1991 – 2017, Sherry Cask, 50,6%

Kommentar:duck heart Klassischer Jens, sehr harmonisch balanciert, Sherry gut eingebaut und nie pappig, eng verwobene Aromen, interessante Würzkomponente, die alle anderen Aromen gelten lässt aber das Ganze interessant hält – auch irgendwie frisch in Momenten. Marzipanstollen! Orangeat, Feigen, Rosinen, Zwetschgen, Lebkuchen, Vanille, spät dezente Tropenfrucht dezent auftauchend. Am Gaumen ein klassischer Speysider aus dem Sherrycask, süß und trocken zugleich, ausgewogen, bitteres dunkles dumpfes Holz eines Refill-Fasses, Bitterschokolade, aber später auch helle Anteile (z.B. Aprikose) und Würze, wirklich schwer zu fassen, ein Chamäleon. Malz, Staub. Würziger Abgang mit weißem Pfeffer und Wasabi. Hochinteressant und eine Empfehlung. Den habe ich mir auch geholt.

Score: 90

 

 

Orkney Single Malt 13 y.o. Whisky-Fässle 2004 – 2017, Sherry Cask, 50,5%

Kommentar:orkney-malt-2004-whisky-faessle-505-vol-klein-AID-1548B recht typisch, gut balanciert, frisch, maritim, salzig, Brackwasser; kaum Sherry-Einfluss, schöne Würze (Pfeffer, Leder, Ingwer), dezent fruchtig (schon anteilig tropisch, Äpfel, Aprikosen, Pfirsich, grüne Trauben weiß schokoliert), schon reif und doch Malz und Silomaische von Brauereien. Am Gaumen beeindruckend für sein Alter mit feiner holzig-ledriger Bitterkeit (edel, frisch, wow) Sternfrucht und  Apfel trifft Maische und Malzigkeit sowie Würze, helles Orkney-Bier, dazu wieder der Traubenspieß mit weißer Schokolade, lang in Würze anhaltend und doch gut balanciert, herausfordernd, Spuren an Torf. Ein spannendes Gerät und guter Fund.

Score: 89+

 

Glenrothes 20 y.o. Whisky-Fässle 1997 – 2017 Sherry Butt 47.9%

Kommentar:Elephant Session Einer der vielen Releases aus dem Jahr 1997 mit tiefen Sherryaromen; diese Drams sind meist großartig, aber gelegentlich etwas schweflig. Nicht zu komplex, aber einfach gut und zu Herzen gehend. Dieses Fass ist ein feiner und absolut typischer Vertreter, wieder harmonisch im Stile von Jens: Schoko-Lebkuchenherz mit Kirschfüllung, Orangeat, fette Rosine (teils verbrannt), Blutorange, fleischig, auch Frische, leichtes Plankenholz, Leder, dazu besonders an diesem Fass: auch Tabak und dezenter Rauch (passt gut dazu). Alles wohl integriert – was er tut, macht er gut. Manchmal müssen es nicht 300 verrückte Aromen sein. Wer feine Sherry-Drams a la Macallan in guter Balance mag, wird hier perfekt bedient.

Score: 90+

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