Glen Keith 24 y.o. Whisky-Fässle 1993 – 2017, Barrel, 47,6%
Kommentar: Glen Keith ist in meinen Augen ein Geheimtipp, kaum ein anderer Malt liebt gute Bourbonfässer mehr im Ausbau. So ab 20 Jahren werden diese Speysider daher zu einem Fest. Diese Version hätte auf dem Papier alle Merkmale (evtl. aber recht reduziert in Stärke), kann er halten was er verspricht? Die Ananas und deutliche Weißeichenaromen mit Würze springen einen sofort an, dazu gesellen sich Sternfrucht, Kiwi, Passionsfrucht, Blütenhonig auf Toast, Zitronentee, Ingwer und Vanille, ja sogar Erdbeeren mit Sahne – die Holz- und Ingwerwürze arbeitet stets mit und gibt der Frucht kontra, später meine ich auch Ahornsirup und Harz wahrzunehmen: wie erwartet ein Spiegel des guten Bourbonfasses auf schottische Art. Am Gaumen tritt er zunächst bitterholzig an, dann entfalten sich aber die Früchte in einem langen Bogen. Der Abgang entspricht einem Pfauenrad der genannten Elemente, aber das helle Holz hat die Führungsrolle: For cask lickers like me 🙂 !
Bewertung: 88-89
Fine Blended Malt Whisky 24 y.o. Whisky-Fässle 1993 – 2018, Sherry Hogshead, 54,3%
Kommentar: Jens‘ letzte Blended-Batches haben mich stets überzeugt, sie wurden teils schon als Jungdestillate vereint. Bei diesem weiß ich die Hintergrundstory nicht, habe aber Gutes in Sachen Qualität gehört. Er tritt mit trockener und klarer Sherrynote an, alte dunkle Fässer, Bitterschokolade und die Schoko-Lebkuchen-Herzen mit Kirschfüllung (Maraschino und Cocktail), Orangeat, Pflaumen, rote Trauben, alte Rosinen mit Staub, Dinkelkeks, schwarzer Pfeffer, Kaffeebohne und Schwarzwälder Kirschtorte. Und so schmeckt er auch in genau der richtigen Intensität und Balance, zwar leicht trocken, aber mit genug Fruchtsüße hinten raus (Kirsche!), um diesen Stoff richtig geil zu finden! Man will sofort mehr davon. @Jens: send rüber, mein Zeuch, love it!
Bewertung: 90